Unsere Augen offenbaren uns das Leben.
Ob wir in einer traumhaft schönen Winterlandschaft stehen, faszinierende Tiere beobachten oder in das strahlende Gesicht unserer Kinder schauen, unsere Augen schenken uns diese kostbaren Momente.
Doch unsere Augen sind nicht nur wertvoll, sie sind leider auch verwundbar und anfällig für Krankheiten.
Und im Unterschied zu anderen Organen sind Erkrankungen der Augen meist zu spät zu bemerken.
Wenn eine Leber erkrankt, bemerken wir das am nächsten Tag.
Wenn unsere Augen krank sind, spüren Sie das erst wenn Ihre Sehkraft schwindet. Dann aber ist die Beschädigung der Augenteile oft schon irreversibel.
Augen brauchen deshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.
(Eine Tatsache, die ihre gesetzliche Krankenkasse übersieht.)
Für diese Vorsorgeuntersuchung nimmt sich Ihr Augenarzt Zeit, lässt gegebenenfalls Ihre Pupillen weit tropfen und schaut sich jedes filigrane Detail Ihrer Augen genau an.
Mit moderner Diagnosetechnik wird Ihre Hornhautdicke vermessen und Ihr Augeninnendruck im Verhältnis dazu ermittelt. Ihre Sehnerven werden analysiert und in meiner Praxis werde ich auch Ihr Schlaganfallrisiko und die Qualität der Mikrodurchblutung bestimmen.
Je nach Alter Ihrer Augen sollte diese Vorsorgeuntersuchung alle ein bis zwei Jahre wiederholt werden.
Was können wir sonst tun, um unsere Augen zu schützen?
Auch wenn es in der heutigen Zeit fast unmöglich scheint:
Erstens, reduzieren Sie Ihre Bildschirmzeiten.
Menschliche Augen sind dafür gebaut, um in die Ferne zu schauen. Seit Jahrmillionen tun sie nichts anderes.
Um in die Nähe zu blicken, ziehen sich eine ganze Kaskade von Muskeln am und im Auge zusammen. Was geschieht, wenn Sie diese Muskelkontraktion überstrapazieren, können Sie ausprobieren, wenn sie Ihre Arme nur einmal 10 Minuten gebeugt halten: Verkrampfungen, Schmerzen und Muskelverkürzungen, aufs Auge übertragen also Kurzsichtigkeit und schlechteres Sehen in die Ferne, sind die Folge.
Zweitens, all unsere Bildschirme arbeiten heute mit LED Licht. LED Licht ist grundsätzlich blaues Licht, auch wenn es durch Farben maskiert werden kann. Und blaues Licht hat sich als nachteilig für unsere Netzhautzellen, beispielsweise der Makula, erwiesen.
In einem Experiment der Neurobiologie der Universität Leipzig wurde eine Mäuse-Netzhaut 24 Stunden lang mit blauem Licht beleuchtet. Danach war jede zweite Körnerzelle der Netzhaut beschädigt. Anschließend hat man die Mäuse-Netzhaut 24 Stunden mit rotem und infrarotem Licht beleuchtet und die Hälfte der beschädigten Zellen zeigte sich wieder erholt.
Aus diesem Versuch lassen sich folgende Empfehlungen ableiten:
1. Ihren Augen zuliebe reduzieren Sie die Bildschirmzeiten. Drucken Sie längere wichtige Schriftstücke aus. (Ihre Augen sind wichtiger, als der Papierverbrauch.)
2. Blicken Sie regelmäßig kurz vom Monitor weg in den Raum oder aus dem Fenster, um die Augenmuskeln zu entlasten.
3. Erhöhen Sie den Abstand zu Ihrem Bildschirm so weit wie möglich.
4. Nutzen Sie die "Augen schonen"- Einstellung. Reduzieren Sie die LED Strahlungsintensität indem Sie manuell Kontrast und Helligkeit des Bildschirms so weit herunterfahren, dass Sie gerade noch gut sehen.
5. Bei konzentrierter Bildschirmarbeit wird das befeuchtende Blinzeln unterdrückt. Die Folgen sind chronisch trockene Augen. Kleben Sie ein Schild mit dem Hinweis "blinzeln!" an Ihren Monitor und trainieren Sie sich das regelmäßige Blinzeln wieder an.
6. Tragen Sie getönte Gläser und Sonnenbrillen NUR mit braunroten Glasfarben - nicht blau, nicht grau.
7. Verwenden Sie unsere Augentropfen mit regenerierendem und die Blendung reduzierendem Vitamin B12.
8. Bei täglicher Bildschirmarbeit gehen Sie bitte regelmäßig zu Ihrem Augenarzt zur Hornhaut- und Makulakontrolle.
9. Verzichten sie in Räumen in denen Sie sich lange aufhalten, wie zum Beispiel in ihren Wohnräumen, weitgehend auf LED-Beleuchtung.
Glühlampenlicht, auch Halogenlicht, entspricht in seinem Energie- und Farbspektrum dem Sonnenlicht. Das ist das gesunde Licht, das unsere Augen seit Jahrmillionen gewohnt sind.
Auch unsere Gefühlswelt, unser limbisches System, registriert subtiles Unwohlsein, wenn wir uns in einer Umgebung mit LED-Licht aufhalten. Wir fühlen uns im Sonnenlicht in der Regel wohl.